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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 56

1897 - Leipzig : Hirt
56 gu ihrem Kmge das Haupt der Reformierten, den Kurfrsten Friedrich V. bort der Pfalz, gewhlt. So brach der groe Krieg aus, der nicht nur Bhmen und Osterreich, sondern ganz Deutschland, ja die meisten Lnder Europas m lernen Kreis hineinzog. Ferdinand hatte kein Heer und auch kein Geld ein solches anzuwerben. Zwar half ihm sein Jugendfreund, der Herzog Maximilian von Bayern, aber doch nur um hohen Lohn. Deshalb war es dem Kaiser hocherwnscht, als Wallenstein ihm anbot ein Heer von 20 000 Mann auf eigene Kosten anzuwerben und zu unterhalten. Allerdings verlangte er dafr ein erledigtes Frstentum. Da er der so viel Geld verfgte, um ein ganzes Heer besolden zu knnen, hngt mit der Geschicklichkeit zusammen, die er bei der Vermehrung seines Vermgens bewies. Ferdinand Ii. hatte nmlich nach der Besiegung Friedrichs V. (er bekam den Spottnamen der Winterknig", weil er nur einen Winter hindurch die Krone getragen hatte) die zahlreichen An-Hnger desselben in Bhmen gechtet und ihrer Gter beraubt. Da er-warb nun Wallenstein zu sehr billigem Preise so viel Land, da er zum Herzog von Friedland" ernannt wurde. Damit nicht zufrieden, strebte er sogar danach, unter die Reichsfrsten aufgenommen zu werden, und nachdem er glcklich sr den Kaiser gekmpft hatte, wurde er wirklich mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnt. Sein weitschauender Geist entwarf nun den Plan, auf der Ostsee eine Flotte zu schaffen und mit dieser den Norden Europas zu beherrschen. 6. Aber ehe er diese gewaltige Aufgabe auch nur in ihren ersten An-sngen zu lsen vermochte, brach das schnell errichtete Gebude seiner Macht schon wieder zusammen. Wallenstein hatte einen unvershnlichen Feind, jenen Maximilian von Bayern; dieser war infolge seiner Hilss-leistung gegen den Winterknig der mchtigste Mann in Deutschland ge-worden und hatte sogar den Kaiser in Abhngigkeit erhalten, solange der-selbe kein eigenes Heer besa. Nun hatte aber Wallenstein fr seinen Ge-Bieter eine Armee ausgestellt, dieselbe fortwhrend verstrkt, mit derselben manchen Sieg und Erfolg davongetragen. So war Maximilian mehr und mehr in den Hintergrund gedrngt worden. Aber auch die andern Fürsten und Reichsstnde hatten von dem bermute Wallensens und von der Zgellosigkeit seiner Scharen viel Ungemach zu leiden. Auf einem Reichs-tage zu Regensburg wurden die Klagen gegen den gewaltthtigen Mann so allgemein und so drohend, da Ferdinand Ii. sich schlielich gezwungen sah, seinen Feldherrn zu entlassen und damit auf einen groen Teil seiner Macht zu verzichten.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 248

1911 - Breslau : Hirt
248 Aus der Geschichte der Neuzeit. Nachdem er Christian Iv. der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte durch seinen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, schlug er 1645 die Kaiserlichen bei Jankau in Bhmen. Die Franzosen waren von dem bayrischen General Johann von Werth mehrmals geschlagen worden, aber schlielich bis Bayern vorge-druugeu. Die furchtbare Verwstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maxi-milian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag ge-nommen, als die Boten den Abschlu des Friedens verkndigten. Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen Vater-landes seufzten. Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe und ihres Gutes beraubt, hatten sich zerstreut, die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen, wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegszucht war verfallen, Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Be-wohner waren die Regel. Der Wohlstand sank. Obschon die Städte weniger unter den Plnderungen der feindlichen Truppen litten, gingen auch sie zu-rck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Dazu schleppten die Heere Seuchen mit sich, durch die die Bevlkerung berall furchtbar verringert wurde. Das Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Verkehr. Man sehnte sich nach dem Frieden. 1641 traten die Gesandten der ver-schiebenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen; aber sieben Jahre dauerte es, bis man sich einigte. 121. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wrben die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. a) Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz wird anerkannt. b) Territoriale Vernderungen: 1. Schweden erhlt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Wismar und die Stifter Bremen und Verden; dazu eine Geld-entfchdigung. 2. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu wird anerkannt, es erhlt die Stadt Breisach und alle habsburgischeu Territorien und Rechte im Elsa, d. h. den Sundgau. und die Landgrafschaft Oberelsa, die Landvogtei der die 10 vereinigten Reichsstdte (Colmar, Schlettstadt, Hagenau, Weienburg, Landau u. a.), denen im brigen ihre Reichsnnmittelbarkeit verbrgt wird, sowie schlie-lich die Landgrafschaft Unterelsa (die ein leerer Titel war), dazu das Besatzungsrecht in Philippsburg.

3. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 66

1905 - Leipzig : Hirt
66 Das Deutsche Reich des Mittelalters. Die Not spterer Zeiten hat bewiesen, was das Reich an Rudolf von Habsburg besa. Er war ein klarer Kopf und ein khner Degen, ein Staatsmann und ein Feldherr zugleich; er war arbeitsam im kleinen wie im groen, aufmerksam auf das einzelne und doch nicht kleinlich; unter dem Sturm der Ereignisse verlor er die bersicht der das Ganze nie. Vom einfachen Grafen rasch zu wunderbarer Macht erhoben, blieb ihm der Stolz der Emporkmmlinge fern. Auf der Hhe der Macht berhob er sich nicht; er blieb der einfache Mann wie vorher; deshalb hat sich sein Bild dem deutschen Volke tief eingeprgt. In seiner uern Erscheinung war er ein groer, starker Mann; sein Haupt war klein, sein Antlitz bleich. Auf seinem Grabsteine im Dome zu Speyer sieht man seine Figur eingemeielt; an der Vorderseite des Straburger Mnsters steht sein Reiterstandbild. Adolf von Nassau. Wahl. Schon ruhte Rudolf zehn Monate im Grabe, als die Fürsten dem Reiche einen neuen König gaben. Zwar hatte Albrecht, der einzige berlebende Sohn Rudolfs, nach Sitte und Herkommen die meiste An-wartschaft auf den erledigten Thron. Aber die sieben Wahlfrsten whlten nicht den mchtigen Herzog von sterreich, sondern den tapfern Grafen Adolf von Nassau. Frher, als noch die gesamten deutschen Fürsten sich an der Knigswahl beteiligten, wurde meist ein mchtiger Herr gewhlt. Einem Starken wollten sie dienen, um von ihm mit starker Hand beschirmt zu werden. Seitdem aber das Wahlrecht in die Hnde von sieben Fürsten gelegt war, strebten diese danach, einen machtlosen König an die Spitze des Reiches zu stellen, damit sie um so ungehinderter in ihren Erblanden schalten und walten knnten. Persnlichkeit. Adolf war ein ritterlicher Herr. Seine Tapferkeit hatte er in mancher Fehde erprobt. Er besa die krperlichen und geistigen Eigenschaften, die ein deutscher Kaiser haben mute; aber es fehlte ihm die Hausmacht, auf die er seine Politik htte sttzen knnen. Das Stamm-land seiner Familie entspricht etwa dem heutigen Regierungsbezirk Wies-baden; Kaub am Rhein war seine gewhnliche Residenz. Zerwrfnis mit den Fürsten. Vor seiner Wahl hat er den Kur-srsten viele Vorrechte versprechen mssen, besonders eine Reihe von Rhein-zllen. Diese Versprechungen htte er nur unter groer Benachteiligung der Städte und des Handels halten knnen. Er zog es vor, sie nicht zu halten, und verfeindete sich dadurch mit seinen Whlern. Absetzung und Untergang. Als er sich nun auch noch mit dem Herzog Albrecht von sterreich entzweite, setzten ihn die nmlichen Fürsten, die ihn frher gewhlt hatten, ab und whlten ihren und seinen Gegner Albrecht zum Könige. Zwischen Adolf und Albrecht muten nun die Waffen ent-

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 448

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
44b Neunter Zeitraum. 1750 Christian Vi. bemühete sich dem ersä-öpften Staate 46 durch eine friedliche Regierung aufzuhelfen, daher begünstigte er ***0 den Handel, die Manufacturen und das Seewefen. Roch erspries- licher war die Regierung feines Sohnes 1746 Friedrichs V. Von dem trefflichen Minister Bernsiorff 66 unterstützt ermunterte er das innere Staatsleben in allen Richtun- 20 gen und durch kluge Neutralität vermied er die Uebel des "jähri- gen Kriegs. Sein Sohn 1766 Christian Vii. erwarb sich zwar den Ruf der Leutfeligkeit - und hohen Geistesbildung, allein feine geringe Selbstständigkeit brachte Mißmuth in das Reich und in feine eigene Familie. Sein Leibarzt Struensee erlangte eine unbedingte Gewalt, verdrängte den wohl erprobten Bernstorff, ward Minister, beleidigte durch übergroße Raschheit den Adel und den Kriegerstand, selbst der Erb- prinz Friedrich, Christians Halbbruder, verbündete sich mit seiner Mutter Julia Mmm von Bcaunfchweig gegen den allge- waltigen Günstling. Schwere Anklagen auf Hochverrath und Meu- terei wurden wider ihn erhoben, widerstrebend genehmigte der Kö- 3772 nig dessen Verhaftung, Absetzung und endliche Hinrichtung. Die 1772 Vereinigung von ganz Holstein mit Dänemark beendigte einen alten Zwist zwischen den Herzogen von Holstein und der dänischen Krone, dagegen wurde Oldenburg und Delmenhorst an die jüngere go ttorpisch e Linie abgetreten. Christian Vüä. verfiel in Geistesschwäche, darum ward der Kronprinz Friedrich zum Mit- 1784 regenten ernannt, welcher von nun an die königliche Gewalt aus- übte; Christian Vii. starb 1803. §. 77. Nordische Reiche. S ch w e d e tu Hüllmanns Handbuch d. Gcfch. v. Schweden. Warschau 1797. Pr. 1 Thlr. Wrohins Gesch, v. Schweden. Berlin 1816. Pr. 1 Thlr. Wagners Gcsch. v. Schweden. Leipz. 1779 - 83. Pr. 2 Thlr. 4 Gr. Kobbc's Gesch. v. Schweden. 2 Bde. Dresden b. Hilscher 1828, zur allgem. histor. Taschcnbibliothek gehörig. Gustav I. Wasa erhielt für die Befreiung Schwedens ,66 von der dänischen Oberherrschaft die Königskrone- hatte aber besten = 30 ungeachtet noch viele und schwere Kämpfe zu bestehen. Ueberzeu- gung und Politik bestimmten ihn die lutherische Kirchen- verbesserung durch die Gebrüder Olaus und Lorenz Petri in Schweden einzuführcn, wogegen die Geistlichkeit mit ihren ge- wöhnlichen Waffen stritt. Sie wiegelte das Volk, sonderlich die allen Neuerungen abholden Dalekarlier auf, unter denen sich ein Abentheurer, der Thaljunker genannt, angeblich ein Sohn des letzten Reichsvorstehers Sture, erhob. Als jedoch Gustav den zu 1,27 Westeräs versammelten Reichsständen mit der Niederlegung

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 27

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iy. Brandenburg - Preußen von 1640—1740. 27 jährigen Krieges; doch die Erlebnisse jener Jahre entwickelten frühzeitig den Verstand und stärkten die Willenskraft des hoch-begabten Knaben. Die Zeit vom 14. bis zum 18. Lebensjahre brachte er in den Niederlanden zu und genoß hier die Erziehung des Erbstattbalters Friedrich Heinrich von Oranien, eines ausgezeichneten Feldherrn und Staatsmannes, der ihn in die Kriegskunst und in die politischen Verhältnisse der europäischen Staaten einführte und mit den Bedingungen eines aufblühenden Staatswesens bekannt machte. Schon frühzeitig zeigte er hier sein starkes Pflichtbewußtsein und seine Selbstbeherrschung. Später heiratete Friedrich Wilhelm, — den Gustav Adolf zum Gemahl seiner Tochter Christine ausersehen hatte, ein Plan, der zum Glück für Brandenburg nicht zustande kam, — Friedrich Heinrichs Tochter Luise Henriette. Im Alter von 20 Jahren 1640 zum Throne gelangt, übernahm Friedrich Wilhelm Brandenburg als eine Ruine:1 das Heer war verwildert und dem Kaiser zur Treue verpflichtet, die landesherrliche Gewalt den Ständen gegenüber ohnmächtig, die Beamtenschaft unzuverlässig und unfähig, die Finanzen in einer so trostlosen Zerrüttung, daß für die Küche des jungen Kurfürsten zuweilen 15 Taler vom Berliner Magistrat geliehen werden mußten. Sogleich beschränkte er die bisher unbegrenzte Macht Schwarzenbergs (der im nächsten Jahre starb), schloß mit den Schweden Verträge, ohne mit dem Kaiser zu brechen, unterdrückte eine Meuterei der Truppen, entließ sie bis auf 3000 Mann, die er sich allein Treue schwören ließ, schuf sich so ein kleines, aber völlig zuverlässiges Heer und erwarb im Westfälischen Frieden seinem Staate einen erheblichen Gebietszuwachs (Ii § 140). Friedrich Wilhelm, die größte Fürstengestalt der deutschen Geschichte in dem Zeitalter seit der Reformation bis 1740, ist der eigentliche Gründer des preußischen Staats gewesen und heißt deshalb mit Recht der Große Kurfürst, a) Der Aufbau des Staates. a) Die Ghindlagen des 'preußischen Staatswesens sind ein starkes Fürstentum, das Heer, eine geordnete Verwaltung, die 1) 1648 betrugen die jährlichen Einkünfte aus den Domänen, die 48000 Hufen groß waren, 5940 Taler. Berlin-Kölln zählte 1640 6000 Einwohner. § 24.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 51

1911 - Breslau : Hirt
D,e Begrndung des Brandenburgisch-preuischen Staates ufto. 51 Die Anerkennung der Souvernitt, bereit Erwerb der Kurfürst als einen groen Gewinn betrachtete, stie aber auf den Wiberspruch der ostpreui schen Stnbe, die bisher in allen Streitigkeiten mit ihrem Herzog an dem polnischen Oberlehnsherrn einen Rckhalt gefunben hatten. Ihr Wiberstand wrbe von dem Kurfrsten mit Gewalt gebrochen. Der Schppenmeister (Brgermeister) Rohbe (auch Rhobe, Roth geschrieben) von Knigsberg wrbe lebenslang gefangen gehalten, imb der Oberst von Kalkstein, den er in Warschau hatte aufheben lassen, enthauptet. In biesem Kampfe vertritt der Kurfürst den Staatsgebanken gegen die territorialen Gewalten. Hatten ferner die Stnbe Gelbleistungen nur unter der Bebingnng aufbringen wollen, ba sie fr ihr eigenes Land verwenbel wrben, schatte sich Die kurfrstliche Regierung schon während des Krieges aus den Stand-pun gestellt, da die einzelnen Lnder Glieder eines Hauptes" (membra unius capitis) seien und jedes einzelne die Lasten des Ganzen mitzu-tragen habe. Sie hatte durchgesetzt, da die Stude in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiter ent-wickelt imb ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werben. In biesen Jahren wrben auch die ersten Schritte zur Einfhrung der Akzise, einer Abgabe auf Gegenstnbe des Verbrauchs, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohlstande des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unabhngige Einnahme sicherte. 27. Der Schwedisch-franzsische Krieg. Ende der Regierung. Als im Jahre 1672 die Niederlande von Ludwig Xiv. angegriffen wurden, leistete ihnen der Kurfürst Hilfe, wurde aber zum Friedensschlu zu Vossem (1673) gentigt. An dem Reichskrieg gegen Frankreich beteiligte er sich mit 20000 Mann. (Vgl. 3.) Aus dem Elsa, wo er gegen Tnrenne gefochten hatte, wurde er durch die Nachricht vom Einrcken der Schweden unter Karl Gustav Wraugel in die Mark abgerufen. Durch den kurzen Felbzug im Juni 1675. der in dem berfall von Rathenow und der Schlacht von Fehr-bellin (28. Juni) seineu Hhepunkt hat, befreite er Braubenburg. In den nchsten Jahren eroberte er Pommern mit Stettin, Rgen imb Stralsund. Der Winterfeldzng in Preußen endete mit der Vernichtung der schwedischen Jnvafionsarmee unter Horn vor den Toren von Riga (1679). Wie groß auch der moralische Erfolg bteser Kriege war der Name des Groen Kurfrsten" wrbe in Dentschlanb volkstmlich , so blieb boch der politische Gewinn hinter den Erwartungen zurck. Ludwig Xiv. ntigte den Kurfrsten, der vom Kaiser im Stich gelassen wrbe, tut Frtebeit von St. Germain-en-Laye, den Schweden Pommern wieber herauszugeben. Eine auf biesen Frieden geprgte Mebaille trgt als 4*

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 284

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
284 V. Brandenburg - Preußens wachsende Macht. 1598—1608] Joachim Friedrich, der — gegen das Testament des Vaters — auf Grund des Hansgesetzes Albrecht Achilles', das in dem Geraer Vertrage seine Bestätigung erhielt, in der Regierung der gesammten brandenbnrgischen Lande folgte, gab sich wie sein Vorgänger ausschließlich den Werken des Friedens hin. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch Einrichtung einer obersten Verwaltungsbehörde, des Geh eimeraths-Collegiums, dem er mit Ausnahme des Religions- und Unterrichtswesens sowie der Rechtspflege alle äußeren und inneren Angelegenheiten des Staates unterstellte. Auch die geistigen Interessen seines Volkes vernachlässigte er nicht. Auf seinem Jagdschlösse Joachimsthal bei Grimuitz in der Uckermark gründete er eine Fürstenschule, welche später nach Berlin verlegt wurde, wo sie unter dem Namen des Joachimsthal'schen Gymnasiums noch jetzt fortbesteht. 1608—1619] Johann Sigismund, ein Fürst von lebhaftem Geiste und festem Willen, erwarb dem Kurstaate zwei bedeutendere Ländermassen, das Herzogthum Preußen und einen Theil der Jülich'-schen Erbschaft, nämlich das Herzogthum Cleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg. Auf beide hatte er als Gemahl eiuer Tochter des letzten Herzogs von Preußen und der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Jülich, Cleve und Berg die gegründetsten Ansprüche. Den Verlauf des Jülich'schen Erbfolgestreits haben wir bereits kennen gelernt, ebenso ist erwähnt worden, daß der Kurfürst bei dieser Gelegenheit zur reformirten Kirche übertrat. In Preußen hatte schon Joachim Friedrich und nach ihm Johann Sigismund an Stelle des schwachsinnigen Albrecht Friedrich, des Sohnes jenes Albrecht von Hohen-zollern, der sich in dem bisherigen Ordenslande eine weltliche Herrschaft gegründet, die Regierung geführt, als derselbe starb 1618] und nun das Herzogthum ganz an Brandenburg siel. Selten that wohl einem Lande ein kraftvoller Fürst mehr noth, als zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Leider war 1619—1640] Georg Wilhelm, der Sohn und Nachfolger Johann Sigismunds, ein solcher^nicht. Geleitet von seinem Minister, dem Grafen Adam von Schwarzenberg, welcher Katholik war und im Solde des Kaisers stand, hielt er sich meist zu der Partei des Letzteren, und erst Gustav Adolfs Drohungen konnten ihn bewegen, sich der Sache der Protestanten anzuschließen, die er dauu im Prager Frieden wieder verließ. Die Folge dieser unentschlossenen Haltung war, daß man weder auf kaiserlicher, noch auf schwedischer Seite den Kurfürsten sonderlich achtete; die Mark wurde ein Spielball der kämpfenden Heere, und unsägliches Elend kam über Land und Volk. Doch zum Glück für Brandenburg wie für unser gesammtes deutsches Vaterland folgte auf den schwächsten der Hohenzollern — der große Kursürst.

8. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 59

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 59 - Mecklenburg, aber das Land seufzte unter dem harten Drucke der Kontribution, die monatlich in der Hohe von 30000 Thalern entrichtet werden mußte. Wallenstern suchte durch ungeheuren Aufwand nach außen zu ersetzen, was rhm an Hoheit der Geburt abging. Stets war er von fürstlichem Gesolge umgeben. Jede seiner Mahlzeiten kostete etne Um summe Geldes. Die Gemächer des Güstrower Schlotes ließ er mit kostbaren Tapeten prächtig ausschmücken. 5 Wallensteins Ziele. — Wallenstein verfolgte weite Riete. Er wollte Mecklenburg zum Mittelpunkt der deutschen Seeherrschaft aus der Ostsee machen und den schwedischen Einsluß beschränken. Dazu genügte ihm aber der Pfano-besitz Mecklenburgs nicht. Er verlangte vom Kaiser die erbliche Belehnung und erhielt sie 1629. Auch die Stande wurden gezwungen, am 1. Februar 1630 die ($i'm)itlvtgimg zu leisten. Do mit schien jede Hoffnung der Herzöge aus Wiedergewinnung ihres Landes verloren. 6 Die Verbannung der Herzöge. — Die beiden Herzöge waren nicht müßig, ihr gutes Recht zu verteidigen. Ste fanden warme Unterstützung bei den oeitticheii Fürsten, welche sich durch die Erhebung des kühnen Abenteurers in den Reichsfürstenstand in ihrer Standesehre gekränkt fühlten. Das rücksichtslose Verfahren des Kaisers gegen dte mecklenburgischen Herzöge machte viele von ihnen um die eigene Sicherheit besorgt. Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630 fetzte der Kaiser Wallenstein ab, gab aber den rechtmäßigen Herrschern ihr Land nicht zurück. Da kam thuen Hülse von einer anderen Seite. 7. Die Wckkehr der Herzöqe — Am 6. Juli 1630 war der Schwedenkönig Gustav Adolf, ein naher Verwandter der mecklenburgischen Herzöge, auf deutschem Boden gelandet. In ihm erstand dem schwer gefährdeten Protestantismus der Retter. Weil ganz Mecklenburg von den Kaiserlichen besetzt rour, zögerten die Herzöge anfangs mit offenem Anschluß an den König, bemächtigten sich 1631 aber mit feiner Hülfe wieder ihres Landes. Am 29. Juli 1631 zog Adolf Friedrich I. in Schwerin, zwei Tage später Johann Albrecht Ii. in Güstrow ein Alle von Wallenstein getroffenen Einrichtungen wurden aufgehoben; eine Untersuchungskommission sollte die Stände und Städte, welche Wallenstein gehuldigt, zur Rechenschaft ziehen. Doch erhielten alle Verzeihung.

9. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 63

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
Diesem Bestreben traten die Stände, welche sich cats ihre verbrieften Rechte stützten, nachdrücklich entgegen So entstanden langjährige Streitigkeiten zwischen den Herrschern und den Ständen, und durch 100 Jahre war unser Vaterland schweren Erschütterungen seiner staatlichen Ordming ausgesetzt, welche erst durch den Landesgrundgesetzlichen Erb-vergleich von 1755 ihre Beendigung fanden. 27. Christian I. von Mecklenburg Schwerin und Gustav Adolf von Mecklenburg-Güstrow. 1. Ehristian I. 1658-1682. Im Jahre 1658 starb Adolf Friedrich I., der sich m der schweren Kriegszeit als kraftvoller Regent bewährt und sich nach dem Friedens chlusse bemüht hatte in Kirche und Schule geordnete Zustände herzustellen. Sern ältester Sohn Christian I. wurde sein Nachfolger. Herzog Christian vermochte der Heimat keine Anhänglichkeit entgegenzubringen und lebte meist außer Landes. Mit Vorliebe hielt er sich m Frankreich am Ssofe Ludwigs Xiv. auf und nahm diesem zu Ehren den Bemamen Louis an. Auch änderte er seinen Glauben und wurde katholisch. Sonst regierte er in vieler Hinsicht löblich, indem er durch sparsame Hofhaltung die arg zerrütteten Finanzen besserte und Verbote aeaen das Hexenbrennen und die Anwendung der Folter erliey. Mit den Ständen geriet er in Streit, weil er die Abgabenfreiheit derselben bestritt. Herzog Christian verlebte ferne letzten Lebensjahre in Holland, wo er 1692 kinderlos starb. Der älteste Sohn seines 1688 verstorbenen Bruders Friedrich, Friedrich Wilhelm, wurde sein Nachfolger. 2 Gustav ütbolf. J654—1695 — Adolf Friedrich I. hatte feine vormundschaftlichen Pflichten mit aller Treue geübt. Der junge Gustav Adolf war ebenso folgsam als gelehrig mid machte seinem Oheint viele Freude. 1654 wurde er volljährig. Sein Oheim stellte ihn den Ständen vor und erklärte ihn für den Glanz und Ruhm feines Haufes. Gustav Adolf war der gelehrteste Fürst seiner Zeit. Er besaß ungewöhnliche Kenntnisse in Sprachen und Wissenschaften. Mit der'scharfen Verstandesbildnug vereinigte er tiefe Innigkeit des Gemüts. Täglich las er in der Bibel und pflegte das Gebet. Auch dichtete er selber zahlreiche geistliche Lieder. Unterstützt von seiner edlen Gemahlin Magdalena ^ibylla führte Gustav Adolf ein segensreiches Landesregiment. Den kirchlichen Verhältnissen widmete er große Fürsorge. 1659 ward eine Generalsynode der Geistlichkeit berufen und 1671 wurden zur Unterstützung der Superintendenten die Präpo fiten eingeführt. Mit den Ständen stand er ebenso wie mit seinem Vetter Christian I in keinem guten Einvernehmen. Im Jahre 1688 verlor Gustav Adolf feinen einzigen Sohn Karl durch den Tod, mithin drohte das Herzogtum Mecklenburg-Güstrow ansznsterben Von seinen Töchtern war die älteste an Adolf Friedrich Ii, den jüngsten Bruder Christians I., verheiratet. In diesem Schwiegersöhne hoffte Gustav Adolf seinen Nachfolger auf dem Throne zu sehen, als er am 26. Oktober 1695 starb. Seine Leiche ward im Dome zu Güstrow beigefetzt.

10. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 58

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 58 — stein in Niedersachsen eingerückt. Christian betrachtete dies als Kriegsfall. Sein Waffengenoffe Ernst von Mansfeld zog durch Holstein und Mecklenburg Wallenstein entgegen, wurde aber von diesem bei Dessau geschlagen. Die Dänen erlitten durch Tilly eine völlige Niederlage bei Lutter am Barenberge und zogen sich über die Elbe nach Mecklenburg zurück. Jetzt ermahnten auch die mecklenburgischen Stände ihre Herzöge, vom dänischen Bündnis abzulassen. Diese entschlossen sich aber erst dazu, als Tilly von Westen und Wallenstein von Osten her in Mecklenburg einrückten. 2. Die Entsetzung der Herzöge. — Die erbitterte Stimmung des Kaisers gegen die mecklenburgischen Herzöge verstand Wallenstein geschickt zu benutzen. Erstellte die Verbindung der Herzöge mit den Dänen als Verrat an Kaiser und Reich dar und forderte als Ersatz für die aufgewandten Kriegskosten die Belehnung mit Mecklenburg. Am 1. Februar 1628 wurde ihm das Land als Unterpfand für die aufgewandten Kriegskosten überwiesen. Die Stände suchten vergeblich das Land ihren Herzögen dadurch zu retten, daß sie sich erboten, die Summen zu bezahlen, für welche das Land an Wallenstein verpfändet worden war. Es war aber Wallenstein nicht uni das Geld zu thun, sondern um die Befriedigung feines Ehrgeizes, deutscher Reichsfürst zu werden. Die Herzöge wurden vom Kaiser des Landes verwiesen; die Stände mußten am 8. April Wallenstein die Pfandhuldigung leisten. Am 27. Juli 1628 hielt Wallenstein feinen feierlichen Einzug in Güstrow, das er zur Landeshauptstadt erkoren hatte. 3. Wallensteins Herrschaft. — Mit fester Hand ergriff Wallenstein fofort die Zügel der Regierung. Er ließ die landständifche Verfassung und die lutherische Landesreligion unangetastet, formte sonst aber alles nach feinen Anschauungen im Sinne einer strafferen Regierungsgewalt um. Durch ver-verfchiedene Gesetze suchte Wallenstein Recht und Ordnung im Lande zu sichern; daneben war er auf Hebung von Handel und Gewerbe bedacht. Auch nahm er den alten Plan einer Kanalverbindung zwischen Elbe und Ostsee wieder auf. Obgleich der Plan nicht zur Ausführung gelangte, führt noch heute der Wafferlauf zwischen dem Schweriner See und der Ostsee den Namen „Wallensteingraben". 4. Wallensteins Prunksucht. — Zwar herrschte unter Wallensteins eisernem Regimertte Zucht und Ordnung in
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TM Hauptwörter (200)200

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